Projektdetails:
Standort: Gent, Belgien
Typ: Wohngebäude – Häuser
Fläche: 550 m2
Architekten: Jasper Stevens (FELT) mit 360 Architekten
Fotos: Filip Dujardin
Am Rande der malerischen belgischen Stadt Gent treffen wir auf eine eigenwillige Renovierung eines klassischen flämischen Stadthauses.
Das ursprüngliche Gebäude wurde in eine neue Hülle gehüllt, die das neue Volumen abgrenzt. Das dreifassadentragende Gebäude steht am Ende einer Häuserzeile. Diese einzigartige Lage bietet der Wohnung drei verschiedene Möglichkeiten der Sonneneinstrahlung, einen 270°-Panoramablick und einen ganz eigenen geheimen Garten.
Die Frontfassade ist eine Iteration des angrenzenden klassischen Rhythmus und des weißen Stucks. Im Gegensatz dazu ist die seitliche Fassade sehr spezifisch und passt zu ihrer Rolle als Eckstück der Straße. Die Form bezieht sich immer noch auf die blanke Fassade des alten Gebäudes, aber die vertikale Holzverkleidung und eine Reihe von scheinbar zufällig angeordneten quadratischen Fenstern markieren deutlich seine Einzigartigkeit.
Innerhalb des Bandes findet sich ein Puzzle von Wohnungstypen. Im Altbau sind drei Ateliers um eine Treppe herum organisiert, die zur Straße führt. Dabei wird der Anbau vom Einfamilienhaus aufgenommen und durch einen separaten Eingang von der Seite betreten. Das Erdgeschoss ist reserviert für eine Garage, die Halle und ein Büro, das sich zum harmonisch gestalteten Steingarten hin öffnet.
Die gesamte Breite und Tiefe des Erdgeschosses wird vom Wohnzimmer eingenommen und von einer großzügigen Terrasse auf der Südseite flankiert. Die zweite Etage beherbergt die Schlafzimmer, während die oberste Etage als eine Art „Krähennest“ konzipiert ist. Ein vielseitiger Raum, der als Werkstatt, Gästezimmer oder privates Refugium dienen kann, mit einem kleinen Außenbereich, wo man die herrliche Aussicht auf den nahe gelegenen Fluss genießen und den dämmrigen Sonnenuntergang bestaunen kann.
Die gesamte Renovierung steht unter dem Leitgedanken des „nachhaltigen Wohnens“. Im Moment bedeutet dies ein Design für lebenslanges Wohnen, das auf eine vollständige Rollstuhlzugänglichkeit, das Vorhandensein eines Aufzugs und regulierbare sanitäre Einrichtungen hinweist. Langfristig würde dies zu einer phasenorientierten Architektur führen, die es dem Hybridgebäude ermöglicht, neue Anbauten und Unterteilungen vorzunehmen. Im Laufe der Zeit kann das Gebäude an die aktuelle Haushaltszusammensetzung angepasst werden. So könnte beispielsweise das Erdgeschoss als Arztpraxis vermietet oder das Dachstudio um das „Krähennest“ zu einem luxuriösen Penthouse erweitert werden.
Der Gestaltungsauftrag beschränkte sich nicht nur auf das Gebäude, sondern umfasste die Gartengestaltung und die komplette Innenarchitektur. Die Architekten haben sogar einige der Möbel für das Projekt maßgeschneidert, wobei sie die gleichen klaren Entscheidungen widerspiegeln, die während des gesamten Renovierungsprozesses getroffen wurden.
Pläne Abschnitte
